Im Oktober 2002, wenige Monate vor den Entführungen, haben wir nicht zum ersten, aber leider zum bisher letzten Mal die phantastische Wüstenlandschaft Algeriens erlebt. Und das unter ganz speziellen Witterungsbedingungen: Soviel Regen hatten wir vorher in Jahrzehnten in der Wüste noch nie erlebt.  

Für die Kenner der Gegend hier unsere Strecke: El Oued, Touggourt, Hassi Messaoud, durch's Gassi Touil runter nach Hassi Bel Gebbour. Über die Amguidpiste nach Tamanrasset. Bis da war's noch einigermassen trocken, dann war aber Schluss mit Staub. Nach einem Abstecher auf den Assekrem ging's von Tam runter Richtung Youf E'hakit, was wir leider nicht erreichen konnten, da der Oued Tadant völlig überflutet war. Auch der übliche Weg ostwärts in die Schmugglerpiste war wegen zuviel Wasser im Tadant unpassierbar. Durch die Berge haben wir's dann doch raus Richtung Oubezir geschafft, in der Schlucht hat's weiter in Strömen gegossen. Erst Richtung Erg Admer und Djanet wurde es zwischendurch ein bisschen trockener. Dass aber der Herbst im ganzen Wüstengebiet sehr nass war, erlebten wir auf dem Rückweg sowohl im Essendilene, das wohl schon lange nicht mehr so wässrig ausgesehen hat, wie auch in Illizi, wo der Oued die Strasse immerhin so im Griff hatte, dass nur Lastwagen und 4X4s noch passieren konnten. Den absoluten Höhepunkt bot aber dann die Ebene südlich vom Erg Bourharhet ... die stand schlicht unter Wasser. Alle die den wunderschönen roten Erg kennen: Ihr müsst Euch das Ding einfach in einem See vorstellen ... phantastisch. Die berühmten Felsgravuren im Fadnoun haben wir noch nie so sauber gewaschen gesehen, und auch der südliche Teil der Deb Deb war vorwiegend feucht. Erst so ab Sif Fatima ging's dann wieder staubig nordwärts.

Leider haben wir nur qualitativ lausige Photos. Mit der Spiegelreflex habe ich Dias gemacht und bis heute habe ich mich noch nicht überwinden können, Dias zu digitalisieren. Eine eigentliche Digikamera hatten wir nicht, die Bilder hier sind nur die digitalen Versionen einer billigen Analogkamera, die wir noch dabei hatten. Kommt dazu, dass ein Film Sand und ein anderer zuviel Hitze erwischt hat. Ich stell sie trotzdem rein, sie zeigen auch so noch ein bisschen von der wunderbaren Landschaft.

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